Freiheit kann man nicht kaufen
Ja, natürlich. Wir werden von einer Exekutive regiert, der wir nicht zugestimmt haben. Wir haben zwar die Abgeordneten ins Parlament hineingewählt, aber das Parlament hat in ganz entscheidenden Fragen überhaupt nichts zu melden. In der Entscheidung über Krieg und Frieden, wie beispielsweise in der Frage des Irak-Krieges, gibt es in Großbritannien eine königliche Prerogative, ein Vorrecht, das vom Premierminister im Namen der Krone ausgeübt wird: vom römischen Recht her betrachtet, ein klarer Fall von Sklaverei. Außerdem folgen die Abgeordneten der Parteidisziplin, obwohl wir sie als Abgeordnete und nicht als Funktionäre von Parteien gewählt haben.

Sehr spannendes Interview mit Quentin Skinner über die Freiheit eines römischen Sklaven und warum Thomas Hobbes heute so beliebt ist.

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mark793, Samstag, 16. Dezember 2006, 23:58
Ja, das ist tatsächlich sehr interessant.
Mit der Annahme, in den USA würde niemand regieren, der nicht gewählt ist, liegt der gute Mann aber leicht daneben. Das Wahlvolk wählt nicht den Präsidenten, sondern Wahlmänner, die den Präsidenten wählen. Einer bindenden Verpflichtung, den Wählerwillen 1:1 umzusetzen, unterliegen diese Wahlmänner eigentlich nicht. Bei diesem Verfahren ist es seit jeher immer wieder zu Ungereimtheiten gekommen.

Und was uns hier in Old Germany angeht: Sind wir jetzt eigentlich tatsächlich raus aus den Besatzungsstatuten - und wenn ja, wo genau ist das geregelt und festgehalten? Und was ist mit dem Brüsseler Moloch, den wir ja auch nicht wählen?