Freiheit kann man nicht kaufen
Donnerstag, 17. August 2006
Flugpassagiere müssen sich nach den Worten von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble dauerhaft auf schärfere Sicherheitsvorkehrungen einstellen. "Das wird nicht nur vorübergehend sein, das wird dauerhaft sein", sagte der CDU-Politiker am Montag im ZDF.
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Nach dem bayerischen Innenminister Günther Beckstein (CSU) sprach sich auch Schäuble für Nachbesserungen am Gesetzentwurf für die geplante gemeinsame Anti-Terror-Datei von Polizei und Geheimdiensten aus.
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Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) hält juristische Bedenken gegen eine zentrale Datenbank von Polizei und Geheimdienst dagegen für unbegründet. Bosbach sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Notwendigkeit für eine Datei ist nach London so dringend, dass alle Beteiligten mitziehen müssen." Die rechtlich gebotene Trennung von Polizei- und Geheimdienstarbeit werde dabei nicht berührt -"denn für die Datenerhebung und die Eingriffsbefugnisse ändern sich die getrennten Rechtsgrundlagen nicht. Es sollen lediglich bereits vorhandene Daten vernetzt werden." Mit "gutem Willen" könne das Gesetz für eine Anti-Terror-Datei noch in diesem Jahr verabschiedet werden.

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Dienstag, 8. August 2006
Schlechte Zeiten für den Datenschutz: Die Bundesregierung will die Daten des Autobahnmautsystems für Verbrecherjagd einsetzen. Zwei Mörder, die man mit Hilfe der Autobahnmautdaten vielleicht hätte schnappen können, dienen als spontan einleuchtendes Argument dafür, dass Mautdaten der Polizei zugänglich gemacht werden müssen. So werden Extrembeispiele benutzt, um die Freiheitsrechte der ganzen Bevölkerung zu beschneiden. Diesmal geht das Schmierenstück so: Die Politik verkauft die Bevölkerung jahrelang für dumm und installiert gleichzeitig flächendeckende Überwachungssysteme. In der Nebenrolle: Unbescholtene Bürger, die unter Generalverdacht stehen und en passent ihres verfassungsrechtlich garantierten Rechts auf Datenschutz beraubt werden.

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Freitag, 4. August 2006
Bizer warnt davor, die Daten aus der Autobahnmaut nicht nur zur Abrechnung, sondern auch zur Strafverfolgung zu verwenden. Entsprechende Vorschläge würden die grundlegende Bedeutung der Kommunikationsfreiheit, sich in und auf öffentlichen Verkehrsflächen ohne eine staatliche Überwachung aufzuhalten, zu bewegen und sich mit anderen austauschen zu können, verkennen: "Demokratie lebt aus der Meinungsfreiheit und diese wiederum aus der Unbefangenheit, frei von staatlicher Überwachung kommunizieren zu können", so Johann Bizer.

Nochmal zur angedachten Überwachung per Autobahnmaut.

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Der Grünen-Abgeordnete Winfried Hermann sprach bereits von "Vorbereitungen für die totale Überwachung des Individualverkehrs im Gange. Die Menschen im Rechtsstaat Deutschland müssen wachsam bleiben." Ausnahmen für die Bekämpfung schwerster Verbrechen seien in engen Grenzen vorstellbar, "aber eine generelle Nutzung des Systems für Ermittler wäre höchst problematisch".

Die Kameras der Mautstationen sollen nun doch auch für andere Dinge eingesetzt werden.

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Donnerstag, 3. August 2006
Deutschland erklärte sich mit der Altersgrenze von zwölf Jahren einverstanden (derzeit gilt dort 14 Jahre) will aber bei Visa-Anträgen bereits ab sechs Jahren Fingerabdrücke nehmen können. Großbritannien verwies darauf, dass man bereits bei Fünfjährigen "ohne Probleme" Fingerabdrücke genommen habe.

Ab welchem Alter sollen Fingerabdrücke in Pässe?

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Mittwoch, 2. August 2006
Derartige Massentests werden nur in geringer Anzahl und in Fällen der Schwerstkriminalität durchgeführt. Sie gingen gegen Null, wenn Schaar endlich der Speichelprobe als Standardmaßnahme der erkennungsdienstlichen Behandlung bei bekannten Straftätern zustimmen würde.

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Sie [...] behindern eine effektive Strafverfolgung zur Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger“, erklärte Albishausen abschließend in Duisburg.


Massengentest, Bedenken eines Datenschutzbeauftragten und die Reaktion von der Polizei.

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Montag, 31. Juli 2006
Gotteslästerung: Der bayerische Ministerpräsident Stoiber fordert dafür drei Jahre Haft. Stoiber will ein strenges Strafgesetz. Für alle, die religiöse Gefühle verspotten. Anfang Juni lud er Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften ein, um darüber zu beraten.
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Dr. Edmund Stoiber (CSU), bayerischer Ministerpräsident: „Wir brauchen in unserer Gesellschaft einen Grundkonsens, dass nicht alles mit Füßen getreten werden darf, was anderen heilig ist.“
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Prof. Peter-Alexis Albrecht, Strafrechtler Universität Frankfurt/M.: „Werte, was immer das ist, können auf jeden Fall nicht unter Strafrecht geschützt werden. Werte müssen sich selbst beweisen und Werte unterliegen einem Wahrheitsprüfungsprozess. Die Wahrheit ist noch nie durch das Strafrecht gefördert worden.“
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„Dieser Gotteslästerer!“, schimpfte der Schriftgelehrte. Er meinte Jesus. Nachzulesen in der Bibel.


Fundamentalistisches Vorbild Islam.

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Mittwoch, 26. Juli 2006
Ein Film über die weltweite Erosion von Bürgerrechten, und wie Regierungen sie veranlassen

Normalerweise beziehen sich die Links hier nur auf den Verlust der Bürgerrechte in Deutschland. Dieser Film beschreibt diesen Verlust aus amerikanischer Sicht, zeigt aber wohl auch auf, dass die Wege in anderen Ländern die gleichen sind.

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Freitag, 21. Juli 2006
Persönlichkeitsschutz gegen Pressefreiheit: Für die auffallende Häufung von Maulkorb-Verfahren seit einigen Monaten gibt es Gründe. Satirisch zugespitzt ließe sich sagen: Schuld ist die Stasi. Denn seit der "Stolpe-Entscheidung", vom Bundesverfassungsgericht im November 2005 bezüglich des IM-Verdachts bei SPD-Politiker Manfred Stolpe gefällt, gilt ein skurriler juristischer Nebenbefund: Demnach muss bei mehrdeutigen Äußerungen jede nur mögliche Deutung wahr und belegbar sein. Dass das Stolpe-Urteil somit die Presse- und Meinungsfreiheit drastisch einschränkt, bestätigen versierte Medienrechtler wie der Berliner Promi-Anwalt Christian Schertz und der Hamburger Medienanwalt Michael Fricke. "

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Mittwoch, 19. Juli 2006
Missbrauch von Beitragsleistungen an die Arbeitslosenversicherung [...] SPD-Chef Kurt Beck und Finanzminister Steinbrück wollen die Versicherungsbeiträge zur Konsolidierung des Bundeshaushalts abschöpfen. Auf die Idee, die Überschüsse wieder den versicherten Arbeitslosen zugute kommen zu lassen oder für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit einzusetzen, kommt bei den Großkoalitionären und bei der Bundesagentur offenbar niemand.

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