Freiheit kann man nicht kaufen
Freitag, 19. Januar 2007
Im zweiten Schritt wurde recherchiert, ob die 79,99 US-Dollar an jemanden gezahlt wurden, der seine Zahlungen von einer Abrechnungsgesellschaft auf den Philippinen abwickeln lässt. Und das machen aber nicht nur Kriminelle, die mit Kinderpornografie handeln, sondern auch ganz honorige Hardwarehändler oder Softwarefirmen. Im vergangenen Jahr haben zum Beispiel zwei Discounter über das Internet iPods angeboten, die 79,99 US-Dollar gekostet haben und zufällig sind die Transaktionen über den Kauf dieser iPods auch über eine philippinische Abrechnungsgesellschaft gegangen. Einige Edelsteinhändler und Schmuckverkäufer haben sogar über diese Abrechnungsgesellschaft transferiert

[...]

Und das Problem ist dann: Was passiert, wenn jemand für 79,99 US-Dollar zum Beispiel einen iPod oder Edelstein gekauft hat und der Kaufbetrag wurde über eine philippinische Abrechnungsgesellschaft bezahlt. Der steht dann auf dieser Trefferliste "Kinderpornografie". Die ist zunächst an das Landeskriminalamt gegangen. Das ist in Ordnung. Die haben ermittelt, und so einen Verdacht eben bestätigt oder auch ausgeräumt. Das ist ja auch Aufgabe der Kriminalisten, entlastendes Beweismaterial ebenso zu erheben. Diese Trefferliste liegt aber auch bei der Kreditkarten-Abrechnungsgesellschaft. Und was machen die nun damit? Das wissen wir eben nicht.


Warum diese Form der Fahndung eben nicht gefahrlos ist.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Donnerstag, 18. Januar 2007
Seit den 90er Jahren ist eine zunehmende Privatisierung des öffentlichen Raumes zu beobachten. Orte wie der Potsdamer Platz oder die Schönhauser Allee Arcaden sehen zwar aus wie öffentliche Räume, sie sind aber Eigentum von Unternehmen und damit keine Orte freier Meinungsäußerung mehr.

Mercedes Bunz, Chefredakteurin der "Zitty" über die moderne Überwachung.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Mittwoch, 17. Januar 2007
Es ist zu erwarten, dass das Plenum des Bundestags bei der für den morgigen Donnerstag geplanten Verabschiedung des ElGVG die Empfehlung der Wirtschaftspolitiker übernehmen wird. Demnach müssten die Anbieter von Tele- und Mediendiensten künftig Informationen wie Name, Anschrift oder persönliche Nutzerkennungen auch für Präventionszwecke herausrücken.

Und völlig unklar ist, was ein "Präventionszweck" ist. Wenn jemand mal fragt, wie es soweit kommen konnte... in dem man zuschaut.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Dienstag, 16. Januar 2007
Abwendungs-Auskunft

Vorauseilender Gehorsam.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Mittwoch, 10. Januar 2007
Gegenüber der Washington Post hat Microsoft erstmals die Zusammenarbeit mit der NSA eingeräumt. Allerdings machte der Konzern keine Angaben dazu, in welchem Bereich die NSA Einfluss auf die Entwicklung von Windows Vista hatte. Die NSA überwacht im Namen der USA weltweit elektronische Kommunikation und gilt als am besten ausgestatteter Geheimdienst auf dem Globus.

Im weiteren heißt es in der Meldung, dass man dies getan habe, um in Zukunft besser gegen Trojaner etc. gewappnet zu sein. Das kann sogar sein, könnte aber auch nur ein Abfallprodukt gewesen sein. Die NSA wird daran gelegen sein, ein Betriebssystem nicht nur zu kennen. Sie werden es begrüßen, wenn die Entwickler des Systems ihnen auch die Hintertüren im Code zeigen. Selber suchen dauert nämlich ganz schön lange.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Montag, 8. Januar 2007
Um zumindest die Konsumenten des illegalen Angebots ermitteln zu können, griffen Staatsanwaltschaft und Beamte des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt nach Informationen von SPIEGEL ONLINE zu einer bisher beispiellosen Maßnahme.

Offenbar ließen sie den Zahlungsverkehr aller deutschen Kreditkartenbesitzer daraufhin überprüfen, ob eine bestimmte Summe in einem festgelegten Zeitraum auf ein verdächtiges Konto im Ausland überwiesen worden ist. Sämtliche um Auskunft ersuchten Unternehmen der Kreditkartenwirtschaft kooperierten offenbar mit den Ermittlern und gaben die Daten ihrer verdächtigen Kunden preis.


Sprachlos. Echt. Konten werden ohne Rückfrage überprüft, Computer sollen ohne das Wissen der Inhaber durchschnüffelt werden. Das Vertrauensverhältnis zwischen dem Staat und dem Bürger ist völlig dahin. Das wird noch ungeahnte Konsequenzen haben.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Mittwoch, 27. Dezember 2006
In 30 Jahren gibt es keine Fahrkarten mehr. Da hat jeder an der Krawatte oder an der Uhr oder im Personalausweis einen Chip, der die Fahrten registriert. Sie steigen in einen Zug, da piept es, und dann weiß man, Sie sind 30 Kilometer gefahren, in einen ICE umgestiegen oder später in der Straßenbahn gewesen. Und sehr viele Züge werden automatisch gesteuert. Das spart Kosten, und wir können das Personal für andere Serviceleistungen einsetzen.

- Viele werden dieses Szenario nicht mögen, klingt es doch nach Überwachung auf Schritt und Tritt.

Der Datenschutz wird die größte Schwierigkeit bei der Umsetzung sein. Aber das läßt sich nicht bewältigen, indem die Leute alles immer nur blockieren. Man muß die Sicherungssysteme besser machen. Schon heute läßt sich im übrigen vieles ermitteln, zum Beispiel: Wer hat wann mit wem telefoniert?


Wer sich um seine Fahrgäste nicht schert...

Via Simon's Blawg

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren